Verkehr rollt auf der A 72

Vierspurig nach Leipzig

Die Freigabe des Autobahnteilstückes zwischen Rochlitz und Borna-Süd wurde jetzt als wichtigstes Straßenbauprojekt Sachsens und längste Verkehrsfreigabe in Deutschland im Jahr 2013 gefeiert. Die Regionen Leipzig und Chemnitz sind damit ein Stück weiter zusammengewachsen. Dem Schnitt durch das Trassenband Staatssekretär Jan Mücke und Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok folgte ein Oldtimer- und Schlepperkorso, der als erstes über den neuen Autobahnabschnitt rollte. Zahlreiche Zuschauer hatten sich entlang der Trasse versammelt.

Mit dem Bau des Abschnitts zwischen Frohburg und Borna hatte die ARGE Bickhardt Bau / Bickhardt Bau Thüringen im  Sommer 2011  begonnen. Aus Lärmschutzgründen wurde die Gradiente in einigen Bereichen „tiefer gelegt“, in anderen Bereichen wurden Lärmschutzwälle profiliert. Über 550.000 Kubikmeter Boden haben die großen Bickhardt-Baumaschinen im Zuge der Baumaßnahme bewegt. Weil die Trasse über ehemaliges Bergbaugebiet führt, waren zudem umfangreiche Bodenverbesserungsmaßnahmen erforderlich. Zur Stabilisierung wurden 15.000 Quadratmeter Geogitter verlegt. 

Eine Besonderheit der Maßnahme ist der Amphibienschutz: Insgesamt 4.400 Meter Leitschutzeinrichtungen aus Stahlblech wurden aufgestellt. So werden die Kriechtiere zu zehn Durchlässen geleitet, durch die sie sicher unter der Autobahn hindurchkriechen können.
Zum Auftrag der Bickhardt Bau-ARGE gehörte auch die Herstellung von drei Brücken und einem Wilddurchlass. Das größte dieser Bauwerke ist das BW 52, die Überführung im Bereich der Anschlussstelle Borna-Süd. Die 82 Meter lange Brücke ist ein Vierfeld-Bauwerk mit Einzelstützweiten bis 23,75 Metern. Eine Besonderheit ist der enge Radius: Die Brücke liegt im Grundriss in einem Radius von 83,75 Metern. Ihre gebogene Form erinnert an eine Sichel.
130.000 Quadratmeter asphaltierte Fahrbahnoberfläche zwischen Frohburg und Borna sorgen dafür, dass die Verkehrsverbindung zwischen Leipzig im Norden und Chemnitz im Süden für die Verkehrsteilnehmer spürbar verbessert wurde. Neben der Verringerung der Fahrtzeit zwischen den 62 Kilometer voneinander entfernt liegenden Autobahnkreuzen Leipzig und Chemnitz werden auch die bis dato viel befahrenen Ortsdurchfahrten und Bundesstraßen wie die B 95 spürbar entlastet.