In Zeiten von Philharmonien und Flughäfen sei es keine Selbstverständlichkeit, dass große Straßenbauprojekte ein halbes Jahr vor dem geplanten Termin fertiggestellt würden, sagte Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller, während der feierlichen Verkehrsfreigabe. Die neue Verbindungsachse entlaste sehr viele Menschen in den Ortschaften in der Region. Bis zu 15.000 Fahrzeuge fuhren täglich durch Stadtilm, Nahwinden, Griesheim oder Marlishausen. Zudem werde das Verkehrsnetz des Freistaats engmaschiger, betonte die Ministerin.
Der Ministerialdirigent aus dem Bundesverkehrsministerium, Gerhard Rühmkorf, sagte dass durch den Bau des Streckenabschnitts B 90n quasi fünf Ortsumgehungen in einem Stück errichtet worden seien. Er rechnete vor, dass sich durch die neue Verbindung die Fahrtzeit für Autofahrer aus den Städten des Saalebogens – Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg – zur Autobahn 71 um die Hälfte, verkürzt.
Im kommenden Jahr werden die Mitarbeiter der ARGE noch die Anbindungen an das Wirtschaftswegenetz herstellen und Umfahrungen zurückbauen. Dann ist eines der größten Verkehrsinfrastrukturprojekte Thüringens in der jüngeren Vergangenheit endgültig Geschichte.